Mitten im Winter schenkt uns das Postelein den ersten frischen Vitamin C-Stoß.
Entdecken wir im Dezember das erste Postelein (Claytonia perfoliata, auch: Gewöhnliches Tellerkraut, Winter-Portulak) in der Gemüsekiste, ist es leicht an seiner hübschen, schopf-artigen Erscheinung zu erkennen. Die hellgrünen, manchmal rötlichen Blätter haben einen langen Stiel, sind eher fleischig und wachsen alle aus einem kleinen Wurzelstock, so dass sie aussehen, wie unten zusammengebunden.
Das Winter-Postelein wird roh gegessen und muss nur sanft gewaschen oder geschüttelt werden. Am einfachsten ist es, die Blätter in kleinen Büscheln mit der Schere von ihren Wurzeln zu trennen. Die langen Stiele können mitgegessen werden.
Ein Salat aus den Blättchen ist einfach zuzubereiten, schmeckt herrlich frisch und ist ein willkommener grüner Frühlingsbote an grauen, kalten Tagen.
Am besten bewahren wir das Postelein in einer leicht feuchten Plastiktüte im Dunkeln auf. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält es sich einige Tage.
Der Winter-Portulak enthält viel Vitamin C, aber auch Bitterstoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Kalium.
Es gibt auch im Sommer Portulak (Portulaca oleracea syn. sativa). Dessen Blätter sind kleiner und werden von Juni an verwendet. Sie sind noch etwas fleischiger als die des Winter-Posteleins und können auch gekocht werden.
Für einen Salat aus Winter-Postelein kombinieren wir die grünen Blättchen mit Leinöl, Pfeffer, Steinsalz, geriebener Zitronenschale und etwas kleingeschnittenem Radicchio. Mit Nüssen garniert, schmeckt er pur oder auf einem Butterbrot, zu Pasta oder Huhn.